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Das Interesse für neue Technologien treibt mich an.

16. April 2018

Blog

Das Interview mit Matthias Eberhart, Berufsschullehrer an der Berufsschule Rüti/ZH, über technologische Entwicklungen, die Arbeit an der Berufsschule und Anforderungen an die zukünftigen Konstrukteure. Matthias Eberhart befragten wir anlässlich seines zweiwöchigen Stage in unserer Firma.

 

Hallo Matthias. Kannst du dich kurz vorstellen?
Mein Name ist Matthias Eberhart, ich bin 48-jährig und wohne in Hinwil im Züricher Oberland. Ich bin seit 22 Jahren verheiratet und habe zwei Kinder (Tochter 6.5-jährig und Sohn 3.5-jährig) – und da ist so einiges los!
Beruflich bin ich Maschineningenieur HTL (FH) und seit 20 Jahren als Berufsschullehrer an der Berufsschule Rüti ZH im Bereich Maschinenbau tätig. Ich unterrichte in einem Vollpensum verschiedene Maschinenbaufächer (Physik, Mathematik, Informatik, Zeichentechnik, BÜP = Bereichsübergreifende Projekte, Elektro- und Steuerungstechnik und Robotik.
Einmal in der Karriere eines Berufsschullehrers hat man die Möglichkeit, eine 10-wöchige Intensivweiterbildung (IWB) zu absolvieren. Das ist super, denn so kommen wir wieder einmal aus dem Schulalltag heraus und können in der Praxis neue Inputs und Gedanken tanken. Meine IWB beginne ich jetzt bei ROTRING DATA AG.

Du bist seit 20 Jahren Berufsschullehrer. Wie siehst du die Entwicklungen im Engineering, wenn du an die Zeit vor deinem Engagement an der Berufsschule in Rüti zurückdenkst?
Nach meinem Studium als Maschineningenieur war ich im Verkauf tätig (3D CAD-CAM-Software). Das war die Zeit, als die grossen Software-Hersteller aus den USA begannen, die europäischen Märkte zu bearbeiten. Es war eine sehr spannende Zeit. Ich habe viele Kunden-Events durchgeführt und dadurch viele Firmen kennengelernt.
Für CAD genug leistungsfähige PC’s gab es damals noch nicht. Es gab Workstations, die um die Fr. 80‘000.00 kosteten. Die Kunden kamen mit Zeichnungen zu uns. Wir besprachen mit Ihnen das Projekt und suchten nach den idealen Lösungen. Die Challenge für uns war, dass der Kunde abends mit einer Problemlösung in Form eines gefrästen Teils nach Hause gehen konnte.
Wenn ich hier den Gesprächen und Telefonaten bei ROTRING DATA zuhöre, dann kommt mir vieles bekannt vor. Es geht immer nach darum, dass sich Kunde und Experte verstehen und anschliessend die Herausforderungen gemeistert und Lösungen gefunden werden.
Auch die Arbeitsform „Home Office“ gab es damals nicht. Ich finde „Home Office“ eine interessante neue Arbeitsmöglichkeit.

Wie haben sich die Anforderungen an die Konstrukteure verändert? Wie nimmst du das wahr?
Die Bereitschaft, Neues zu lernen war immer wichtig. Sie hat an Bedeutung gewonnen. In diesem Zusammenhang finde ich beispielsweise das Thema „Produktkonfiguration“, welches ROTRING DATA neu anbietet, sehr spannend. Das könnte möglicherweise bei einigen Konstrukteuren Ängste auslösen. Dabei geht es eigentlich darum, repetitive Arbeiten zu automatisieren, um dadurch mehr Zeit für Weiterentwicklungen und Innovationen zu haben. Damit bleiben Unternehmen wettbewerbsfähig und die Arbeiten für die Konstrukteure abwechslungsreich. Also eine positive aber auch herausfordernde Aufgabe.
Als Berufsschullehrer basieren wir unsere Lerninhalte auf den Anforderungen, die vom SBFI (Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation), von den grossen Berufsverbänden (z.B. Swissmem) am Markt (Umfrage bei Firmen) aufgenommen wurden. Die Bildungsverordnung, der Bildungsplan und der Kompetenzen- und Ressourcen-Katalog (KORE-Katalog) bilden also die Grundlage, für unser Vorgehen und unsere Themeninhalte im Unterricht. Um den Anforderungen gerecht zu werden und Lernende auf Ihre beruflichen Herausforderungen vorzubereiten, gibt es drei Lernorte: Lehrbetrieb, überbetriebliche Kurse (ÜK) und die Berufsfachschule. Die Inhalte der drei Lernorte sind untereinander möglichst gut zu koordinieren.
Wir Berufsschullehrer halten uns also an die inhaltlichen Vorgaben vom KORE-Katalog, um die Berufslernenden auf die Lehrabschlussprüfung (neu: QV = Qualifikationsverfahren) vorzubereiten. Die grösseren Bildungsreformen finden in einem 10-jahres-Rhythmus statt. So gesehen, wäre die nächste grössere Reform im Jahr 2019 fällig. Das wäre wiederum eine Chance, neuere Technologien wie zum Beispiel den 3D-Drucker im Kompetenzen- und Ressourcenplan aufzunehmen.

Wie gehst du als Berufsschullehrer mit den immer steigenden Anforderungen und dem hohen Tempo der Veränderungen und technologischen Entwicklungen um?
Ich bin neugierig und interessiere mich ganz grundsätzlich für neue Technologien und technologischen Fortschritt. Das ist für mich eine grosse Motivation, eigenes Wissen zu erarbeiten und neue Erfahrungen zu machen. Ich finde, dass jeder Lehrer diese Bereitschaft haben sollte. Die Schulferien beispielsweise sind eine sehr gute Möglichkeit, sich umzuschauen, Neues zu entdecken und daran zu arbeiten. Ich versuche, moderne Technologien in den Unterricht zu integrieren. Manchmal ist das nicht ganz einfach, weil der vorgängig erwähnte Kompetenzen- und Ressourcen-Katalog das nicht immer vorsieht.
Zusätzlich geben wir den Berufslernenden die Möglichkeit, im Unterricht mit eigenen Laptops zu arbeiten. Viele Bücher gibt es bereits als eBooks. Das e-Learning Managementsystem Moodle unterstützt uns dabei ideal. Über Moodle können auch Tests und Übungstests durchgeführt werden.

Welches sind die drei wichtigsten Themen, die die Konstrukteure und ihre Arbeitgeber in den nächsten fünf Jahren beschäftigen werden?
Wenn ich das wüsste! (lächelt). Sicher sehr wichtig ist die Qualitätssicherung. Auch wichtig ist die Fähigkeit, in einem Team zu arbeiten. Wir mischen deshalb ganz bewusst in den BM-Klassen die beiden Berufe Polymechaniker und Konstrukteure.
Weitere sehr wichtige Fähigkeiten sind Flexibilität und eine rasche Auffassungsgabe der Mitarbeitenden. Das befähigt sie, schnell, effizient und erfolgreich ihre Beiträge für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu leisten.

Wie erlebst du die Tage bei ROTRING DATA? Was hat dich besonders beeindruckt?
Es war eine sehr gute Erfahrung. Bei ROTRING DATA arbeiten sehr verschiedene Leute mit verschiedenen Fähigkeiten, die offenbar sehr gut eingesetzt werden. Zudem ist ROTRING DATA mit den verschiedenen Business Units gut aufgestellt. Die Mitarbeitenden sind sehr kundenorientiert und zeigen die Bereitschaft für Innovationen und Weiterentwicklung. Betreffend der internen Kommunikation beziehe ich mich auf die Tage mit dem Technik-Team. Hier findet ein reger fachlicher Austausch betreffend aktuellen Themen und Anfragen von Kunden statt. Das ist sehr wertvoll und stärkt das ganze Team.
Die gemeinsame Pause am Morgen finde ich sehr positiv. Beeindruckt hat mich zudem das Umweltbewusstsein der Mitarbeitenden. Die Büroräumlichkeiten sind sehr gut gelegen. Die Nähe zum Bahnhof Regensdorf-Watt (3 Minuten zu Fuss) ist ideal.

Wie beurteilst du als Berufsschullehrer den Bereich der ROTRING DATA-Schulungen?
Ich war im INVENTOR-Grundkurs dabei und fand es sehr interessant. Ich bekam auch für meinen Unterricht einige inspirierende Ideen. ROTRING DATA will die Qualität ihrer Kurse hochhalten. Meine Teilnahme an diesem Kurs findet auch unter diesem Aspekt statt. Vorweg: Beim besuchten Kurs wird auf die Kenntnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingegangen. Der besuchte Kurs hat einen sehr hohen Level und kann aus meiner Sicht auf jeden Fall bestens weiterempfohlen werden.

Ich bedanke mich bei der Firma ROTRING DATA AG, dass ich die Möglichkeit erhielt, einen Einblick in eine moderne Firma zu erhalten. Ich habe viele neuen Ideen und Anregungen bekommen, die ich mitnehmen werde.

 

 

 

 

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