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Ein System fürs ganze Umspannwerk-Leben

05. September 2022

News Blog

 

Neues Engineering-Konzept für die Energieverteilungs-Branche

Auf dem diesjährigen Pariser Kongress der Cigre 2022, dem internationalen Rat für grosse elektrische Netze, stellte der Software-Entwickler Aucotec sein umfassendes Engineering-Konzept für die Energieverteilungs-Branche vor. Mit seiner Kooperations-Plattform Engineering Base (EB) lässt sich der gesamte Workflow im Engineering für Umspannwerke abdecken, von der ersten Projektidee über Entwurfs- und Detailplanung bis zur Wartungsunterstützung im Betrieb.

Single Line: einmal für alle

So beginnt EB bereits beim Single-Line-Diagramm, dem wichtigen Ausgangsdokument, in dem die Geräte der Primärtechnik festgelegt werden. Bisher entwickeln die Expertinnen und Experten dieser Disziplin die Grafik in einem eigenen Tool und geben dann eine Geräteliste, manchmal auch ein DWG, an die Sekundärtechnik. Deren Fachleute müssen dann das SL-Diagramm noch einmal in EB aufbauen, wo dank Datenzentrierung ein intelligentes Modell der Gesamtanlage entsteht. „Die Doppelarbeit lässt sich leicht sparen, wenn auch die Primärtechnik EB nutzt. Gerade grosse Kunden fordern das, und die Plattform macht‘s erstmals möglich“, erklärt Aucotec-Produktmanagerin Michaela Imbusch. So können Sekundärtechniker viel schneller und vor allem nahtlos ihre Detailplanung beginnen, sobald das erste Gerät definiert ist, und nicht erst, wenn die Primärplanung fertig ist. Die Nähe zu dieser Disziplin zeigte der 2D-Engineering-Experte Aucotec auf der Cigre sehr anschaulich: Direkt nebeneinander und ohne die übliche Trennwand präsentiert sich das Unternehmen mit der Entegra GmbH, zu deren 3D-System Primtech eine EB-Kopplung bereits in Arbeit ist. Sie wurde mit ihren Möglichkeiten und Synergien ebenfalls in Paris vorgestellt.

Ein Leben lang aktuell

Ein weiteres Thema ist EBs Fähigkeit, als Single Source of Truth für alle Projektbeteiligten die Daten zu einem kompletten Anlagenzwilling zusammenzubringen und dort stets aktuell zu halten. Das ermöglicht Planern wie Betreibern, das enorm steigende Projektvolumen im Energie-Sektor zu meistern. Bis hin zur Schutz- und Leittechnik haben alle Disziplinen Zugriff auf das Datenmodell, jede spezifische Ergänzung oder Änderung ist sofort für alle sicht- und bearbeitbar. „Konsistente Aktualität entsteht ohne Warten, Abstimmen oder manuelles Übertragen samt damit verbundener Aufwände und Fehler“, sagt Imbusch. Als Zentrum allen Anlagenwissens ist EB auch wertvoll für die Wartung. Dank einfacher Rückspielmöglichkeiten von Änderungsdaten an EB – zum Beispiel per mobilem Gerät und Webservice jederzeit von überall – lässt sich dieser Wert über das gesamte Anlagenleben erhalten.


Einzigartige Standard-Umsetzung

Zudem befähigt die Plattform Anwendende nicht nur, unternehmenseigene Standards mit funktionsorientierten Bausteinen zu setzen, auf deren Basis sich die Anlage quasi auf Knopfdruck konfigurieren lässt. EB ist auch als einziges System in der Lage, sämtliche international geforderten Normen bis ins Detail umzusetzen. Von den IEC 81346 und 81355 zur Anlagen- und Dokumentenstruktur über die 61850 zur Gerätebeschreibung und -kommunikation in Substations bis zur künftigen RDS PS. „Gerade die IEC 61850 ist zurzeit ein Topthema, das den Energieverteilern auf den Nägeln brennt. EBs Umsetzung dieser Norm hat schon zahlreiche Interessenten überzeugt.

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